Schachgroßmeisterin Elisabeth Pähtz

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Les Championnes de France!

 

Für mich ist es immer wieder eine Freude nach Frankreich zu reisen. Nicht alleine wegen des guten Weins und der unzählig leckeren Käsesorten, nein, es ist auch die Heimat meines absolut europäischen Lieblingsvereins, dem Schachklub Phillidor Mulhouse! Seit über 3 Jahren spiele ich jetzt für Phillidor, und seitdem verfolgen wir nur ein einziges Ziel: französischer Mannschaftsmeister zu werden! 

Bevor ich aber näher auf das Finale eingehe, möchte ich Euch einiges über das französische Spielsystem berichten, welches sich nämlich von dem der deutschen Bundesliga/Frauenbundesliga komplett unterscheidet. Die "Top 12" in Frankreich trägt ihren Namen zurecht! 12 Teams kämpfen in je 2 Gruppen um den Einzug ins Viertel-Finale, welches entweder noch vor Ort oder wie bei den Frauen an einem separaten Wochenende ausgetragen wird. In diesem Jahr belegte mein Team in der Vorqualifikation, die vom 5.- 8.Mai in Mulhouse stattfand, Platz 2. Das ist allerdings mehr als ausreichend, denn die beiden Erstplatzierten aus beiden Gruppen treten im Finale jeweils gegeneinander an. Der Sieger aus Gruppe A spielt gegen den Zweitplatzierten aus Gruppe B und umgekehrt. Das hieß für uns gleich zu Beginn, die wohl schwierigste Aufgabe zu meistern - MONACO! Das Team aus Monaco ist selbst europaweit kein unbekanntes - so hat es in den vergangenen Jahren zumeist den Europapokal der Frauenvereine für sich entschieden. Zugegebenermaßen waren unsere Gegner nicht die Stammmannschaft um Weltmeisterin Hou Yifan und die beiden berühmten Muzychuk-Schwestern, jedoch übertrafen sie uns, ausgenommen Brett 1 (Pia Cramling)  an allen anderen Brettern um mehrere 100 Elopunkte. Die Mannschaftsaufstellung war wie folgt:

  1. Cramling P. - Pähtz                   
  2. Daulyte D. - Choisy M.                 
  3. Kostiuk T. - Haussernot C.
  4. Chung M. - Neuhauser N,

Mit einem Remis an den beiden Topbrettern und zwei Siegen an Brett 3 und 4 konnten wir überraschenderweise das haushohe Favoritenteam aus Monaco schlagen. 

Unser Finalgegner war nun die Mannschaft aus Montpellier, angeführt von der Vizeeuropameisterin 2016   Sabrina Vega und der französischen Nationalspielerin Sophie Milliet. Auch wenn wir mit Monaco schon wahre Wunder vollbrachten, war die Mannschaft aus Montpellier ein recht unangenehmer Finalgegner, denn wir hatten bis zu diesen Zeitpunkt noch nie ein Match gegen sie gewinnen können. In den Vorjahren hatten sie uns sogar zweimal im Finale den Titel vor der Nase weggeschnappt. 

Allerdings gab es eine entscheidende Neuerung in diesem Jahr, die vielleicht letztendlich ausschlaggebend für den Titelgewinn zu sein schien - die Farbverteilung! In allen unseren vorherigen Begegnungen spielten wir am ersten Brett mit Weiß und ich schaffte es nie, Milliet oder Vega zu bezwingen. Doch mit Schwarz war ich relativ zuversichtlich, da ich bereits 2015 gegen Vega einen leichten Schwarzerfolg zu verzeichnen hatte.

Die Aufstellung lautete wie folgt:

  1. Vega S. - Pähtz
  2. Milliet S. - Haussernot C.
  3. Safranska A. - Richard E.
  4. Husman C. - Neuhauser S.

 

Durch meinen erstmaligen Sieg gegen Montpellier und unserer Topscorerin am Brett 4 (6/6) konnten wir  das Match für uns entscheiden. Am Brett 2 hielt Haussernot nach 6-stündigem Kampf Remis.

Das Ziel ist erreicht!

Le Champions du France 2017!

 

Mädels von links nach rechts: Mathilde Choisy, Emma Richard, Cecile Haussernot, Elisabeth Pähtz, Salome Neuhauser und Teamchef GM Jean Noel Riff

 

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